Bereits in der ersten Hälfte der Fünfzigerjahre war Ommersheim eine Hochburg der saarländischen Faasenacht. Damals wurden die Kappensitzungen noch im Gasthaus Janzen abgehalten.
Der alljährliche Höhepunkt der närrischen Session war der viel betrachtete Umzug am Fastnachtsdienstag.
Nach einer kurzen Blüte löste sich der damalige Verein, der von Adolf Grauvogel, Walfried Berger und Günter Wachall ins Leben gerufen wurde (um nur einige zu nennen), wieder auf.
Gleichwohl war der Grundstein zur „Ommerschommer Faasenacht“ gelegt und der Gedanke, diese Idee wieder aufzunehmen, schlummerte bis 1974.
In diesem Jahr traten die Gründungsmütter des neuen „Karnevalverein Ommersheim, Die Sackschisser e.V.“ auf den Plan, in Gestalt der Turnerfrauen des TuS Ommersheim. Frau Roswitha Schommer wollte eine Tanzgruppe des TuS beim Blieskasteler Umzug als Tanzgruppe anmelden, was nach einigen Gesprächen mit Fritz Mohr und Walfried Berger zur Gründungsidee des neuen KVO führte.
Die im Sommer 1974 fertig gestellte Saarpfalzhalle bot nun auch den räumlichen Rahmen, den Gedanken an den KVO zu verwirklichen und so konnte man im September des gleichen Jahres in der Saarbrücker Zeitung gleich zweimal den Aufruf zur Neugründung eines Karnevalvereins in Ommersheim lesen. Eine jüngere Gruppe von Interessenten, die Gründungsväter des KVO (Helmut Wannemacher, Günter Lang, Wendelin Breyer), die wenig später ihrerseits einen Vorstoß in die gleiche Richtung unternehmen wollten, schlossen sich mit den Gründungsmüttern des TuS Ommersheim zusammen und nach wenigen Wochen konnte die mittlerweile auf über 20 Personen angewachsene Elternschar am 17.09.1974 auf den frisch geborenen Sohn herabblicken. Das Neugeborene wurde zunächst auf den Namen „Sackschisser“ getauft, da es aber so viele Eltern hatte, dann im Namen auf „Die Sackschisser“ erweitert.
Die genaue Namensgebung ist eine eigene Geschichte Namensgebung Sackschisser
Die Idee unserem Verein den Namen „Die Sackschisser“ zu geben, gebührt niemand anderem als Wendelin Breyer, der sich vehement für diese Namensgebung gegen den anfänglichen Widerstand einiger Gründungsmitglieder eingesetzt hat.Als erste Paten des „Sackschissers“ wurden Herr Fritz Mohr als erster Vorsitzender, Ferdi Noll als dessen Stellvertreter, Helmut Wannemacher als Geschäftsführer, Alfred Stadtfeld als Schatzmeister und Wendelin Breyer als Elferratspräsident und Literat benannt.
An die Vereinsspitze wurden gewählt: Fritz Mohr als 1. Vorsitzender, Ferdi Noll als Stellvertreter, Helmut Wannemacher damals als Geschäftsführer, und heute immer noch als Schatzmeister in unserem Verein tätig. Schatzmeister war Alfred Stadtfeld und Wendelin Breyer war Elferratspräsident und Literat.
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2008, am 16. Mai, wurden anlässlich der Generalversammlung Neuwahlen durchgeführt. Mit der Wahl von Florian Kempf fand ein Generationswechsel statt. Im selben Jahr am 16. und 17. August fand auf dem Parkplatz vor der Saarpfalzhalle das Sommerfest des KVO anlässlich des Jubiläums 3 x 11 Jahre statt. Begonnen wurde mit dem Dorfabend in der SPH, welcher von den Ortsvereinen mitgestaltet wurde. Als Motto wurde „It´s Showtime“ vorgegeben. Den ersten Platz erreichte der Handballverein Ommersheim, der mit einer Kappensitzung unter Leitung des HVO-eigenen Elferratspräsidenten „King“ die Halle zum Toben brachte.
Der eigentliche Höhepunkt des Jubiläums war der Sonntag, 17. August 2008. Bei herrlichstem Sommerwetter wurde ein „Sommerfaasenachtsumzug durchgeführt. Teilgenommen haben insgesamt 24 Vereine und Gruppen. Die Stimmung war nicht zu überbieten und bei dem herrlichen Wetter flossen die Getränke in Strömen. Auch unsere „Sackschisser“ fanden reißenden Absatz, sodass noch vor Mitternacht Essen und Getränke restlos ausverkauft waren. Ein großes Lob und Dankeschön an dieser Stelle der Zapfmannschaft vom TUS Ommersheim und allen anderen Mitwirkenden und Helfern!
Bei den Neuwahlen des Vorstandes im Jahre 2010 ist der Vorstand des KVO komplett verjüngt worden, Helga und Eugen Berger sind nicht mehr vertreten. In diesem Jahre wurde ein Familienfest bei Doris und Helmut Wannemacher als „Public Viewing“ Veranstaltung durchgeführt. Es fand gerade die Fußball-WM statt, so bot sich eben „Public Viewing“ an, damit niemand das Spiel der deutschen Nationalmannschaft verpasste. Unsere Mannschaft besiegte letztendlich Australien standesgemäß mit 4:0, die Stimmung danach kann man sich ja dann ungefähr vorstellen!
Neu beim KVO war die Sessionseröffnung in der SPH am 13.11. 2010, erstmals wieder im größeren Rahmen. In lockerer Atmosphäre und bei guter Stimmung wurden die Sessionsorden verteilt, sodass die Ordensmatinée kurz vor Fasching entfallen konnte.
Vom 27./28.11.2010 fand auf dem Parkplatz der SPH der Ommersheimer Weihnachtsmarkt statt, an dem der KVO erstmals teilnahm. Dass von unserem Verein wieder Sackschisser angeboten wurden, die auch reißenden Absatz fanden, versteht sich von selbst. Auch das neu kreierte Modegetränk „Heißer Hugo“ fand bei den niedrigen Außentemperaturen viele Freunde.
In der Session 2010/11 gab es zum ersten Mal die Veranstaltung FeDoPa (fetter Donnerstag Partymarathon) vom Jugendclub mit Unterstützung des KVO und war ein direkter, umwerfender Erfolg, der sich in 2012 noch steigerte. Auch erstmalig für den KVO fand ein Oktoberfest am 17. September 2011 im Obertal statt. Zünftig gekleidete Mädels in ihren Dirndln waren ein Augenschmaus, aber Bier und reichlich Speisen ebenfalls!
Bei den Neuwahlen im darauffolgenden Jahr wurde Florian Kempf wiederum als 1. Vorsitzender bestätigt wie auch Stefan Nieser als Literat gewählt.
Ununterbrochen, von Anfang an, beteiligt sich unser Verein am Dorffest. Immer schon vor dem Anwesen von Gretel und Rudolf Vogelgesang. Dankenswerterweise stellen uns die beiden Garage und Keller zur Verfügung.
Im ersten Jahr; noch mit magerer Ausstattung und geliehenem Stand, wurde Hausmacher und sonstige bodenständige Kost angeboten. Doch bereits im zweiten Jahr verfügten wir über einen großen selbstgebauten Essenstand, in welchem ein ganzer Trupp von KVO-Frauen die allseits beliebten und weit über Ommersheimer Grenzen hinaus bekannten Sackschisser anbot. Die Sackschisser bestehen aus einer Brätmasse, die erstmalig Metzger Eichhorn in Zusammenarbeit mit unserem Rudi Ehrmann entwickelte. Das ist gar nicht so einfach, die Sackschisser herzustellen!
Dazu bedurfte es schon fast eines Diploms, bis man sich Sackschisserbräterin nennen durfte. Hocharbeiten musste man sich vom Weckschnibbeln übers Käseüberbacken und Zwiwweledriwwerdun, bis man endlich an den Brätern stehen durfte! Und dort ging es mit dem Portionieren fast aufs Gramm genau zu – eine Wissenschaft für sich! Alles sieht man heute etwas lockerer, aber unsere Sackschisser sind bis heute „Der Renner“!!
2001, in der Nacht von Sonntag auf Montag, brannte unser Sackschisserstand, aber Dank des beherzten Einsatzes eines Ommaschommer Feuerwehrmannes konnte größerer Schaden vermieden werden. Ja, es kam knüppeldick an diesem Sonntag: beim KVO hat’s gebrannt, und bei der Feuerwehr kam die Schei… der bereits verdauten Sackschisser aus dem Gully!
Ein weiteres Schmankerl, an das wir uns gern zurückerinnern, war unser Vereinsausflug im Juli 1996 zu unseren närrischen Freunden nach Gonzerath.
Wir nahmen mit einer großen Gruppe beim Festumzug anlässlich des Jubiläums des dortigen Karnevalvereines teil. Anschließend trat unser Männerballett im vollbesetzten Festzelt mit dem von Ellen Ruffing einstudierten Paradestück „Showorchester Ungelenk“ auf.
Alle Männer waren durch reichlich Zuspruch von leicht alkoholischen Getränken während des Umzuges auf einem Level angelangt, wo einfach alles mit Leichtigkeit und Eleganz funktioniert. Unser Christoph Hartz hatte bei dieser Aktion fast das gesamte Bühnengeländer demontiert.
Das Publikum stand Kopf, natürlich wurde eine Zugabe fällig. Ein aus der Pfalz gebürtiges Mitglied unserer Truppe bemerkte nach dem Auftritt: „Hosch`s gesehe, die Weiber warn so verrickt, die henn die BH’s off die Biehn geschmisse“!
Am 26. April 1998 fand die Generalversammlung mit Neuwahlen statt, es musste ja ein neuer Vorsitzender gefunden werden. Im Vorfeld der Wahlen hatte Eugen Berger sich bereit erklärt, den Vorsitz und damit die Nachfolge von Hermann Vogelgesang als erster Vorsitzender zu übernehmen. Erwartungsgemäß ging alles glatt über die Bühne.
Im Jahre 2001 wurde eine Satzungsänderung durchgeführt zwecks Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Anlässlich der Generalversammlung 2004 wurde ein neues Vorstandsteam bestehend aus drei gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt.
Am 17.11.2007 fand der Kommers unseres Jubiläums „3 x 11 Jahre Sackschisser“ in der Saarpfalzhalle statt. Der Besuch war überragend, es nahmen 14 Ortsvereine und 13 Karnevalvereine aus dem Saarpfalzkreis statt.
In der Session 1980/81 trat ein neuer Elferratspräsident in unsere Reihen, Dr. Wolfgang Kölling, der Sohn von Heinz Kölling dem langjährigen Präsidenten der M`r sin nit so aus Saarbrücken.
Anlässlich der Generalversammlung 1984 wechselte der Vereinsvorsitz von Günter Lang auf unseren unvergessenen Hermann Vogelgesang. Ununterbrochen von 1984bis zu seinem allzu frühen Tod im Jahre 1997 führte er in seiner ihm eigenen sehr positiven Art und Weise den Verein. Sein früher Tod hat uns alle sehr betroffen gemacht.
Was die Ausstattung unserer Garden an Kostümen betrifft, haben sich bleibende Verdienste Cillchen Adam und Leonie Hartz erworben, denn in den Anfangsjahren unseres Vereins musste noch jede Mark zweimal umgedreht werden. Alles wurde in mühseliger Heimarbeit kurz vor Faasenacht, teilweise noch in Nachtarbeit, gefertigt.
Und alles kostenlos!! Heute legen wir für die entsprechende Ausstattung unserer Garden ganz erhebliche Summen hin.
Einige Kubikmeter Styropor von der Firma Saarpor aus Neunkirchen besorgte Günter Lang, um daraus unsere Symbolfigur, den Sackschisser, herzustellen.
Der Rumpf war schnell gefertigt, doch der Kopf war etwas aufwändiger, weil er beweglich im Rumpf aufgehängt werden sollte. Am Ende war die Konstruktion extrem schwer.
Am Rosenmontagmorgen wurde der Sackschisser auf einem fahrbaren Untersatz befestigt und es sollte losgehen. Bei der Fahrt durch das Tor blieb der Kopf oben hängen (frei nach dem Motto: „zu gudd gemess“) und die Unterkonstruktion war schepp und krumm. Der damalige Elferratspräsident Hans Berger stand daneben, und als der schwere Kopf des Sackschissers sich vom Untergestell löste, konnte sich Hans in allerletzter Sekunde durch einen Sprung zur Seite retten.
Fazit: der Sackschisser war für diesen Rosenmontagsumzug nicht mehr zu retten.
Aber es gab ja noch den fast unbeschädigten Kopf, kurzum, ein Handwägelchen war schnell gefunden, der Kopf darin verladen, und unser Elferratspräsident zog das Handwägelchen im Umzug mit. Ein Schild wurde daran befestigt, auf dem stand: „Es geht auch ohne“. Insgesamt 20 Jahre schwang Hans Berger als Elferratspräsident das närrische Zepter, führte gekonnt durch die Sitzungen bis er in der Session 2002/2003 verabschiedet und zu unserem Ehrenelferratspräsidenten ernannt wurde.
In den Jahren bis einschließlich 2002 wurde jeweils nur eine Kappensitzung durchgeführt. Aber in einem Ort wie Ommersheim mit rund 2.500 Einwohnern übertraf die Nachfrage nach Eintrittskarten bei weitem unsere Möglichkeiten.
Was sich unsere Mitglieder beim Vorverkauf alles gefallen lassen mussten, darauf wollen wir nicht weiter eingehen. Teilweise nachts schon um 3.00 Uhr standen die Leute vor der Halle um Eintrittskarten an.
Warum machen wir keine zwei Sitzungen?
Nach reiflicher Überlegung wurde in der Generalversammlung 2002 beschlossen, zukünftig zwei Sitzungen durchzuführen. Mit Erfolg, wie sich bis heute herausstellt!
Die folgenden Jahre brachten einen Wechsel an der Vereinsspitze, Alfred Stadtfeld wurde neuer 1.Vorsitzender, erstmals wurde 1977 ein Kindermaskenball durchgeführt, unsere Garde nahm erstmals an einem VSK-Tanzturnier teil. Am Rosenmontagabend nach dem Umzug noch der Sackschisserpreismaskenball als krönender Abschluss.
In den nun folgenden Jahren festigte sich unser Verein, alle Veranstaltungen liefen immer reibungsloser über die Bühne, bis im August 1979 wiederum ein Zeltfest am Weiher anlässlich des 5-jährigen Jubiläums bevorstand. Ein eigens berufener Festausschuss erarbeitete im Laufe der Vormonate ein tolles Programm. Am Eröffnungsabend – alle Vorbereitungen standen –Regen und nichts als Regen– und trotzdem ging das Programm über die Bühne. Insgesamt kamen wir damals mit einem blauen Auge davon, da an den darauffolgenden Tagen gutes Wetter herrschte.
Von Mitte der siebziger bis etwa Mitte der achtziger Jahre war der Speckball in Ommersheim in aller Munde! Gäste aus der Pfalz und viele aus dem benachbarten Frankreich kamen in die Saarpfalzhalle. Und dort steppte der Bär. Wo sich normalerweise ca. 400 Personen einigermaßen frei bewegen können, tummelten sich plötzlich oft über 1000 Personen! Allein eine Person war nur damit beschäftigt Sektflaschen zu entkorken. Mehrmals musste die Polizei erscheinen, um den Zutritt zur Halle zu sperren. Im Nachhinein können wir sagen, dass wir damals mehr Glück als Verstand hatten!
Vereinsfahrten wurden durchgeführt, unter anderem nach Weisenheim und Ruppertsberg, Feste wurden im Obertal gefeiert. Zur neuen Session sollte ein Elferratsschiff gebaut werden, das Modell wurde an der Sessionseröffnung vorgestellt.
Auch wurden die herrlichen Bühnenbilder, um die uns schon so mancher beneidet hat, von Georg Köpf, dem Schwiegervater unseres Ommersheimer Vereinsmitgliedes und großzügigen Sponsors Georg Rebmann, gemalt. Hierzu mussten große Rollen Leinwand beschafft werden, man bedenke, die großen Bühnenbilder hinter dem Elferratsschiff sind immerhin circa 16 Meter breit und etwa 4 Meter hoch.
Georg Köpf fing mit dem Malen ganz einfach von links an, rollte die Leinwand entsprechend der Breite des Raumes auf und begann sein Werk. War der linke Teil getrocknet, wurde er wieder aufgewickelt, sodass man nie wusste, was war links und was kommt rechts. Am rechten Ende angelangt, oh Wunder: alles hat gepasst!!
Wir besitzen mehrere dieser Bühnenbilder, sodass wir in der glücklichen Lage sind,
jährlich unsere Bühnendekoration wechseln zu können.
Auch eine Salutkanone wurde angeschafft, um während des Umzuges die bösen Geister zu vertreiben. Diese wurde auf einem VW-Käfer Fahrgestell montiert, das unser Mitglied Reinhold Hartz stiftete. Betrieben wurde die Kanone mittels Gas- und Sauerstoff in einem Mischungsverhältnis von eins zu unbekannt.
Zu Anfang wurde Papier als Verdämmung benutzt, doch der Knall fiel etwas zu schwächlich aus. Irgendjemand kam auf die glorreiche Idee eine reife Orange ins Rohr zu stopfen. Ein fürchterlicher Knall und das Orangengeschoss flog vom Standort neben Auguscht`s Bäckerei bis über den Kirchturm hinaus. Bislang unbestätigten Augenzeugenberichten zufolge, sollen einige Exemplare auch in Heckendalheim
eingeschlagen sein. Die hann uns desweh awwa net de Kriech erklärt!
Resümierend stellte die SZ damals fest: „dass diese Schau ins Schwarze getroffen hatte“. Die Sackschisser waren nun allerorts im Gespräch. Wie selbstverständlich gingen nun Einladungen von benachbarten Karnevalvereinen ein, denen man gerne Folge leistete. Wie groß das Bedürfnis innerhalb der Gemeinde gewesen sein musste, noch einmal richtig „Faasenacht“ zu feiern, zeigt die Kette von mehr als 30 Wagen und Fußgruppen beim sorgfältig vorbereiteten Rosenmontagsumzug am 9.2.1975. Kaum einer der örtlichen Vereine hatte es sich nehmen lassen, einen Wagen oder eine Fußgruppe bereitzustellen und damit dem Ommersheimer Umzug zu neuem Glanz zu verhelfen.
Auch nach dem Wechsel an der Vereinspitze (Günter Lang hatte den Vorsitz übernommen) riss die Erfolgskette der Sackschisser nicht ab. Mit der Durchführung eines Weiherfestes, das mit seinen vielen Attraktionen (unter anderem Ochs am Spieß, Lampionkette um den Weiher, Unterhaltungsspiele im Festzelt) in Ommersheim und Umgebung großen Anklang fand, beendete der Verein eine überaus gelungene und zum Weitermachen anregende erste Session.
Ab der Session 1975/76 wurden zwei Kappensitzungen durchgeführt mit neuem Elferratspräsidenten Charly Güldenring und erstmals stand auch Ludwig Deutsch als der „Sackschisser“ in der Bütt. Unvergesslich seine Auftritte!! Alleine schon der Einmarsch in die Halle und auf die Bühne – und das auf Rollschuhen! Was er dann zum Besten gab – einmalig! Unser „Lui“ verstand es wie kein Zweiter Dorfgeschehen und Politik auf den Punkt zu bringen. Man konnte sicher sein, jeder, der irgendetwas im Laufe des Jahres angestellt hatte, bekam sein Fett weg.
Entscheidend zum Gelingen der Veranstaltungen trugen das Gesangsduo Else und Cornelia Lang, die Chorgemeinschaft Ommersheim (erinnern wir uns nur an ihren damaligen legendären Auftritt als Piraten) und der FCS-Fanclub bei – um nur einige zu nennen. Wiederum halfen unsere Freunde aus Sitterswald mit, um für eine „Bombenstimmung“ in der Saarpfalzhalle zu sorgen. Neu aufgenommen in den närrischen Fahrplan wurde der gemeinsam mit dem FCS-Fanclub ausgetragene Speckball in der Saarpfalzhalle und die Rathauserstürmung am Fastnachtssonntag. Dass der folgende Rosenmontagsumzug als krönender Abschluss wieder den ganzen Ort auf den Beinen sah, versteht sich (fast) von selbst.
Dass die Karnevalisten in der Lage sein würden, die in Ommersheim offenbar gewordene Vereinslücke zu schließen, zeigte schon der Besuch bei der Sessionseröffnung am 11.11.1974: Die Narren in der bis auf den letzten Platz gefüllten Gaststätte „Spielmanns“ kürten Margit Hennrich und Otto Berger in einer spannenden Wahl zum ersten Prinzenpaar der „Sackschisser“. Büttenreden unter anderem von Adelheid Wannemacher und Jürgen Klein sowie Gesangseinlagen sorgten schon damals für tolle Fastnachtsstimmung.
Steigende Mitgliederzahlen, positive Kritiken aus der Bevölkerung und nicht zuletzt die helfende Hand des damaligen Regionalvertreters des „Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine“ Günther Stein von den Sitterswalder Kappeskepp , veranlassten den Vorstand, noch für die Session 1974/75 den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, sowohl eine Kappensitzung als auch einen Rosenmontagsumzug zu veranstalten. Der Erfolg gab Fritz Mohr und seinen Mitstreitern recht. In einer Gemeinschaftssitzung mit den Sitterswalder Narren konnten sich die Tollitäten Prinzessin Margit I. und Prinz Otto I. am 10.1.1975 in der fastnachtlich geschmückten Saarpfalzhalle erstmals einem großen Publikum präsentieren.
Obwohl nahezu alle Ommersheimer Anfänger waren, brachten Wendelin Breyer und sein Elferrat, nicht zuletzt Dank der Routine unserer Sitterswalder Freunde, einer über sich hinauswachsenden Adelheid Wannemacher und eines applausfreudigen närrischen Publikums das Narrenschiff auf volle Touren.
27. September 2012
Eugen Berger